Sommertreffen des DFO Sachsen 2020
Sommertreffen DFO LV Sachsen, 22.08.2020 in Kloster Sankt Marienthal und Kurort Oybin, Zittauer Gebirge
Unser für Juni geplantes Sommertreffen musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden und fand deshalb erst am 22.08.2020 statt. Es war das erste Treffen des DFO LV Sachsen in diesem Jahr, da die Frühjahrstagung ebenso wegen der Pandemie abgesagt werden musste.
Andreas hatte für diesen Tag wieder ein attraktives Programm zusammengestellt, und so trafen sich 14 Teilnehmer gegen 09:30 Uhr gut gelaunt und erwartungsvoll auf dem Parkplatz am Kloster Sankt Marienthal in Ostritz, dem ältesten ununterbrochen betriebenen Zisterzienserinnenkloster in Deutschland. Nach der großen Hitze vom Vortag waren die Temperaturen nun angenehm und genau richtig für einen kleinen Rundgang durch das Gelände des Klosters (gegründet 1234), das auch bei Radwanderern aus dem Dreiländereck an der Neiße beliebt ist. Andreas führte uns durch die schmucke Anlage und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf so manche architektonische Besonderheit, die uns sicher nicht gleich aufgefallen wären, wie z. B. die täuschend echt aussehenden "Fenster" an den Fassaden der Klostergebäude.
Ab 10:15 Uhr stand den Teilnehmern ein Konferenzraum für eine ca. die 1-stündige Zusammenkunft der FalknerInnen zur Verfügung, in der anstehende Termine wie die Messe Jagd und Angeln am 01. Oktoberwochenende und das nächste Herbsttreffen des DFO Landesverbandes im November in Leipzig zur Sprache kamen. Außerdem informierte uns Leo über die neuesten Festlegungen des Bundesvorstandes. Weiterhin sind für interessierte FalknerInnen Seminare geplant, zunächst zu Sperber und Adler. Ende 2020 werden die neuesten Ergebnisse zur Überarbeitung des Haltegutachtens (Drahtseilfluganlage) erwartet, das vom Justitiars des DFO André Knapheide begleitet wird.
Andreas berichtete kurz von den diesjährigen Zusammenkünften des Landesjagdverbandes Sachsen, wobei mit Beginn dieses Jahres 4-mal jährlich ein Beitrag über die Falknerei in der Jagdzeitung Sachsen erscheinen soll. Leo hatte auf sehr ansprechende Art den Anfang mit der Vorstellung der Falknerei gemacht und Antje hat in der letzten Ausgabe mit der Vorstellung des Adlers dies fortgesetzt. Die Vorstellung der zur Falknerei zugelassenen Vögel soll fortgesetzt werden. Beiträge von den Mitgliedern sind gern und jederzeit willkommen. Bitte an Andreas senden.
Die Beratung beschloss eine offene Diskussion zum Thema Corona und die Falknerei, in der einige Teilnehmer kurz von ihren Erfahrungen mit den Greifvögeln während des Lockdowns berichteten. Es stellte sich heraus, dass nicht nur den Falknern diese Zeit der verordneten Entschleunigung gutgetan hat, sondern auch manchem Greifvogel...
Gegen 11:30 Uhr starteten wir den Transfer von Ostritz zum Bahnhof in Zittau. Von dort aus ging es mit der Zittauer Schmalspurbahn zum Kurort Oybin im Zittauer Gebirge. Pünktlich 12:14 Uhr rollte die liebevoll restaurierte Bahn mit einem extra für uns reservierten Waggon, der in einem kleinen Abteil auf königlich vornehmen, grünen Polstern und in dem 2. etwas größeren Abteil die Holzklasse bot.
Nach einem kleinen Fußmarsch vom Bahnhof des Kurortes erreichten wir das Restaurant "Almanka". Nach einem freundlichen Empfang waren wir kurz darauf mit einem erfrischenden Getränk und einem reichhaltigen Mittagessen versorgt.
Gestärkt ging es nun an den Aufstieg zum Alterssitz Kaisers Karl IV. (1318 - 1378), dem böhmischen König und Kaiser römisch-deutscher Nation. Auf halbem Wege besichtigten wir die Bergkirche mit reich verziertem Interieur und einer 2-stöckigen Empore, wie sie sehr selten in Kirchen zu finden ist. Am frühen Nachmittag schlug das Wetter leider um und leichter Regen setzte ein. Die meisten waren jedoch darauf eingestellt, und so ging es mit Schirm und Regencape den Berg hinauf.
Auf dem Berg Oybin befand sich eine ehemals befestigte Anlage auf dem Wege zweier Handelsstraßen. Karl IV. ließ ab 1366 die Klosterkirche unter Mitwirkung der Prager Dombauhütte bauen und stiftete das Kloster 1369 dem Cölestinerorden. Während eines Angriffs der Hussiten 1429 hielten die Gemäuer stand und sicherten einen Teil des Prager Domschatzes, der dort verwahrt war. 200 Jahre existierten die Burg und das Kloster mit- und nebeneinander. Doch die Zeit der Reformation setzte dem ein Ende und Ruinen zeugen heute von altem Glanz. Diese zogen im 19. Jahrhundert Maler wie Caspar David Friedrich magisch an. Zu besichtigen gibt es auf dem Gelände des Kaisersitzes auch einen Bergfriedhof, der noch heute betrieben wird.
Gegen 16:00 Uhr traten wir den Heimweg an und kehrten vor der Abfahrt in einem kleinen Café mit einer riesigen Auswahl an Eis und Torten ein. Nach dieser süßen Versuchung ging es zum Bahnhof, wo die Schmalspurbahn nach Zittau auch bald einfuhr. Nach der dreiviertelstündigen Fahrt kamen wir etwas müde, aber sehr zufrieden wieder in Zittau an. Inzwischen gesellte sich zu dem Regen die Sonne und ein doppelter Regenbogen grüßte uns zum Abschied am Himmel.
Ein großer Dank geht an Andreas für die Organisation des Treffens und die kenntnisreichen Erläuterungen der Sehenswürdigkeiten. Die Vorfreude auf das kommende Sommertreffen in 2021 stand schon so manchem ins Gesicht geschrieben.
Petra Rudolph, DFO LV Sachsen