Sommertreffen des DFO Sachsen 2014

 

Bei unserer diesjährigen Frühjahrstagung hatten wir lange über unser "Sommerfest" 2014 diskutiert. Den Zuschlag bekam - wie so oft - Hartwig Gabriel mit dem Vorschlag einer Bootsfahrt auf der Elbe. Als Termin hatten wir den 15. Juni festgelegt. Als ich gegen 9 Uhr am vereinbarten Treffpunkt, dem "Hafen von Belgern" eintraf – Belgern ist eine Kleinstadt und liegt an der Elbe zwischen Riesa und Torgau - war ich schon beim Öffnen der Autotür beeindruckt, weil direkt neben der Anlegestelle im Gebüsch ein Sprosser sang. Der Sprosser ist als "Nachtigall des Nordens" bekannt. Die Verbreitungsgrenze ist etwa die Elbe. Westlich kommt die Nachtigall und östlich der Sprosser vor, der von Kennern als noch besserer Sänger als die Nachtigall eingeschätzt wird. Ich hatte den letzten Sprosser vor fast fünfzig Jahren gehört. Außerdem sangen gleich zwei Gelbspötter ganz in der Nähe und auch sie sind recht selten geworden und waren die ersten dieser Art in diesem Jahr für mich.

 

So nach und nach trafen dann die anderen ein. Hartwig hatte ein Boot geeigneter Größe für uns avisiert und die Abfahrt auf 10 Uhr festgelegt. Die Anreise hierher war wegen mehrerer Umleitungen schwierig. Wir warteten deshalb noch etwas länger, bevor wir die Anlegestelle, einen Altarm der Elbe, verließen. Wir hatten Superwetter, nicht mehr so sehr heiß wie in den letzten Tagen, aber sonnig und kaum Wind. Harald Röhr, der übrigens einen jungen Waschbären mitgebracht hatte – er hatte ihn erst vor zwei Tagen vor dem Verhungern gerettet – spielte auf der Mundharmonika Seemannslieder.

 

Hartwig Gabriel und seine Frau Ute hatten an alles gedacht: es gab reichlich Getränke aller Art sowie Diverses für den kleinen Hunger. Im Verlauf unserer Bootstour konnten wir einen Fischadler beim Versuch Beute zu machen beobachten, weiterhin gab es Austernfischer. Flussseeschwalbe und jede Menge Schwarzer Milane zu sehen. So viele hatte ich eigentlich nur im Süden als "Schmarotzermilane" gesehen.

 

Für mich neu, dass die Elbe solche Kurven machte und nach einigen "Seemeilen" kehrten wir um und landeten gegen 12 Uhr wieder am "Hafen von Belgern".

 

Obwohl wir bisher wenig gelaufen waren, kam der mittägliche Hunger und da wir bis zur Gaststätte "Zur alten Brauerei" in Schildau noch ein ganzes Stück laufen mussten, wurde der Appetit auf ein gutes Mittagessen immer größer. Es schmeckte allen hervorragend und es stellte sich die Frage nach dem weiteren Verlaufs des Tages. Es gab zwei Varianten: Vier Kilometer Wanderung zum Treblitscher Park, wo das Kaffeetrinken geordert war, oder dahin mit dem Auto fahren und im Park eine längere Wanderung zu machen. Wir entschieden uns für die zweite Variante, da es schon recht heiß war und der Wanderweg nicht im Schatten lag.

 

So fuhren wir also mit den Autos zum Treblitscher Park und hier konnten wir im Schatten seltene Bäume und Pflanzen bewundern, so dass die Botaniker unter uns besonders nun am Nachmittag auf ihre Kosten kamen. Die Nachtigall hörten wir hier leider nicht, dafür aber Garten- und Mönchsgrasmücke und dabei immer wieder das Rätselraten, welcher Baum könnte das sein. Es waren viel exotische darunter, so dass auch die Experten ihre Mühe mit der Bestimmung hatten, da nicht an allen ein Bestimmungsetikett vorhanden war.

 

Übrigens hatten hier ganz in der Nähe die Schildbürger ihre Streiche verübt und versucht, mit Säcken das Sonnenlicht in ein Haus zu tragen, wo man vergessen hatte, Fenster ein zu bauen.

 

Gegen 16 Uhr kam Hartwigs Sohn und brachte uns Kaffee und Kuchen. Er hatte sich etwas verspätet und wir deshalb Gelegenheit, uns über alle falknerischen Neuigkeiten und Probleme ausführlich zu unterhalten. Die Saison der Nachzuchten war ja fast schon vorbei und die Mauser der Vögel in vollem Gange.

 

Es war wie immer eine gelungene Veranstaltung, die wir nicht vergessen werden. Unser Dank gilt Hartwig Gabriel und seiner Frau Ute, die alles hervorragend organisiert hatten.

 

Klaus Richter, Schriftführer LV Sachsen

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