Rüdiger Schorsch zum 70. Geburtstag

 

Am 20. August dieses Jahres feierten die sächsischen Falkner den 70. Geburtstag von Rüdiger Schorsch.

 

Rüdiger wohnte wie ich in Weißbach, einem kleinen Dorf im Erzgebirge, und 1962 legte er die Falknerprüfung ab. Das war vor mehr als 50 Jahren und Rüdiger ist heute noch Falkner. An der Fachschule in Zug bei Freiberg erwarb er den Titel eines Agraringenieurs und arbeitete bis zur Wende in diesem Beruf.

 

Danach wurde er Geschäftsführer in der Naturschutzstation in Pobershau. Das war für ihn nicht nur Beruf, sondern auch Berufung. Er sorgte dafür, dass in dieser Station auch eine Voliere für „angefallene“ Greifvögel eingerichtet wurde und bald konnte man dort Greife und Eulen besichtigen, was der Bekanntheit dieser Einrichtung ganz sicher dienlich war. Rüdiger ist auch heute noch eine Adresse für verletzte Greifvögel, die er liebevoll betreut.

 

Auch der Falknerei ist er treu geblieben. Vor der Wende flog er Habicht und auch den empfindlichen Sperber. Nach der Wende versuchte er sich mit dem Harris erfolgreich an Krähen, flog dann den Wanderfalken und hat derzeit einen starken Sakerfalken an der Flugdrahtanlage, der sehr locke ist und auf das Federspiel fliegt. Außerdem hat er noch eine „lädierte“ Schneeeule, einen uralten Waldkauz und natürlich seinen Harris.

 

Die alten Erzgebirger waren oft Vogelsteller und auch ich erhielt vor etwa 50 Jahren vom Rüdiger einen Erlenzeisig. Übrigens bekam er zu seinem Jubiläum zwei Vögel von einem Freund: einen Stieglitz- und einen Zeisig-Kanarienbastard. Es ist bekannt, dass diese besonders gesangesfreudig sind.

 

Rüdiger arbeitet intensiv am Wanderfalkenprojekt mit. Er hat nur 15 bzw. 20 km entfernt zwei felsbrütende Brutpaare, die er betreut. In diesem Jahr kamen zwei bzw. drei Jungvögel hoch und wurden auch beringt.

 

Wir wünschen dem Jubilar Gesundheit, Freude an seinen Vögeln und viel Falknersheil.

 

Klaus Richter, Schriftführer LV Sachsen

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