Neujahrsbeizjagd des DFO Sachsen 2012
Am 14.01.2012 trafen sich die sächsischen Falkner und ihre Gäste zur ersten gemeinsamen Beizjagd im neuen Jahr. Aufgrund der Schonzeit für den Hasen in Sachsen findet die Tagung stets vor dem 15. Januar statt.
Auch in diesem Jahr standen den Falknern mehrere Jagdreviere in und um Leipzig zur Verfügung. Allen voran Bereiche in denen die Jagd mit der Waffe ruht (Zentralstadion, Naherholungsgebiete, Stadtparks). Besonders attraktiv waren bisher Reviere im Süden bzw. Westen von Leipzig (Kulkwitzer See, Dölzig, Tagebau Zwenkau), da hier bis 2011 ein stabiler Kaninchenbestand verzeichnet werden konnte. Die Anzahl der Nager wurde in ganz Sachsen durch die Myxomatose stark dezimiert, die Bestände brachen in den meisten Revieren völlig zusammen. Das Beutespektrum der Beizvögel war nun drastisch eingeschränkt und damit schwanden viele Gelegenheiten den Jagdflug auf Kanin zu trainieren und zu bewundern.
Dennoch fanden sich zahlreiche sächsische Falkner, Zuschauer sowie Jagdgäste aus anderen Bundesländern ein, um sich an diesem Tag der geselligen Beizjagd zu widmen und sich an den Greifvögeln zu erfreuen. Zu Gast waren Falkner aus der Berliner Gegend: Marianne Gabriel mit ihrem starken Harrisweib, ihr Mann mit dem Bretonen, der an der langen Leine ganz vorzüglich suchte, außerdem Ronny Krupp in Begleitung seiner Frau mit Harris und Hund, sowie Jörg Reckling und Jörg Bäthge, die schon fast zu unseren Mitgliedern zählen. Wir freuen uns sehr über die Teilnahme befreundeter Falkner und hoffen auf viele zukünftige gemeinsame Jagderlebnisse.
Nach kurzer Begrüßung und Vorstellung der einzelnen Reviere durch unseren Vorsitzenden Frank Börner brachen die Falkner zur Jagd auf.
Wir fuhren zum Kulkwitzer See, einem Naherholungsgebiet im Westen Leipzigs, wo es bisher noch reichlich Kanin gab. Auf dem eingezäunten Campingplatz richten die Nager oft Schaden an, weshalb die Falkner gern gesehene Gäste sind. Drei Hunde stöberten eifrig auf dem Gelände, der Bretone, ein Deutsch-Langhaar von Klaus Bischoff und ganz hervorragend der Kleine Münsterländer von Ronny Krupp. Ronny hatte den vierbeinigen Helfer bestens im Griff und dirigierte ihn an jede hoffnungsvolle Stelle. Trotz eifriger Suche waren aber keinerlei Spuren von den grauen Flitzern zu finden. Auch die üblichen kleinen runden Hinterlassenschaften fehlten.
Außerhalb des Geländes machten die Hunde dann endlich einen Hasen hoch, der Harris von Marianne Gabriel stieg ihm nach, brach aber dann die aussichtslose Jagd ab. Den anderen Falknern erging es in ihren Revieren nicht besser: Robby Grabowskis Falke jagte eine Taube an und landete hinter ihr im Taubenschlag. Der Vorfall blieb glücklicherweise ohne Konsequenzen.
Jörg Reckling war mit einem Rotfalken angereist. Trotz befriedigendem Fasanenbesatz hatte auch er wenig Jagderfolg. Hartwig Gabriel mit Steinadler ebenso wie Andreas Müller mit Althabicht kamen trotz Hasenanblick nicht zum Erfolg. Ähnlich erging es auch unserem Vorsitzenden mit seinem Rotschwanzbussard der keine Beute machen konnte.
Maik Schulz, der früher einen auf Krähen recht erfolgreichen Habichts-Terzel flog, musste diesen abgeben, da er zu sehr lahnte, was zu Ärger mit den Nachbarn führte. Er tauschte diesen Vogel gegen einen Wildfang-Terzel ein, der zur Neujahrsbeize geflogen wurde, aber noch keine Beute machte. Wieder einmal war es Jörg Bäthge aus Sachsen-Anhalt, der die Ehre rettete und mit seinem Althabicht zwei Krähen beizte.
Die Strecke war zwar bescheiden, doch hatten wir uns wieder einmal getroffen und konnten uns ausgiebig über die neuesten Erlebnisse mit unseren Vögeln unterhalten - und das war wohl auch das Wichtigste.
Franziska Zientek, LV Sachsen