Kaninchenbeize auf Norderney 2013

 

In diesem Jahr war es endlich soweit - es sollte mit den Falknern nach Norderney gehen! Die Vorfreude war groß, viel hatten wir im Vorfeld über Beizjagden auf Norderney und Amrum gehört und schon zeitig die Unterkunft für die erste Oktoberwoche gebucht. Eine beeindruckende Dünenlandschaft, reichlich Kaninchen, frische Nordseeluft und goldenes Herbstwetter standen uns bevor.

 

Am Donnerstag (Tag der Deutschen Einheit) brachen wir zeitig am Hauptbahnhof in Leipzig zu unserer Fahrt nach Norderney auf. Knapp 10 Stunden später - feiertäglich überfüllte Züge und eine mehrfach auf Grund gelaufene Fähre erschwerten unsere Reise - bezogen wir unsere Unterkunft auf der Insel. Bei einem erquickenden Spaziergang entlang des Strandes und durch die Dünen begegneten uns bereits zahlreiche Lapuze, deren Anblick uns mit Vorfreude auf die bevorstehenden Beiztage erfüllte. Das Wetter zeigte sich dabei von seiner sonnigsten Seite.

 

Ronny stieß als erster Falkner unserer Gruppe am Samstag früh zu uns. Bei einer kurzen Kaffeepause planten wir den bevorstehenden Tag, schließlich hatten wir keine Zeit zu verlieren. Nach einem Abstecher beim Revierpächter Herrn Harms durchstreiften wir mit Ronny und seinem neuen Habichtsweib die Dünenlandschaft des mittleren Teils der Insel. Es bot sich reichlich Anblick und wir erlebten einige rasante Jagdflüge an diesem Tag. Auch konnten wir die Folgen der sich stark ausbreitenden Myxomatose erkennen, denn unzählige Kaninchenkadaver säumten unseren Weg.

 

Tags darauf begleiteten wir zunächst erneut Ronny, während wir am Nachmittag zu Frank und seinem Rotschwanzbussard "Eddie" stießen um uns ihnen auf der Suche nach Kaninchen anzuschließen. Am Abend war unsere Falkner-Truppe schließlich komplett: Ronny, Frank, Thilo, Herbert, Marianne, Sabine und Kathrin waren zur Beize auf Norderney mit Begleitern, Hunden und natürlich Ihren Jagdvögeln angereist. Frettchen dürfen seit einigen Jahren nicht mehr nach Norderney mitgenommen werden, da schon das eine oder andere Tier auf der Insel verblieb. Die hinterlassenen Frettchen konnten in der Folge eine stabile Population etablieren und richteten als emsige Nesträuber erheblichen Schaden im Naturschutzgebiet (Vogelschutzgebiet!) an.

 

Am nächsten Tag verabredeten wir uns mit Marianne, Sabine und Kathrin um die Harrisse bei der Jagd zu erleben. Für uns als Begleiter ist es immer wieder spannend die unterschiedlichen Falkner im Zusammenspiel mit Ihren Vögeln und den Hunden zu beobachten und dabei eine Menge zu lernen. Am Nachmittag stand dann wieder rasante Habichtsbeize auf dem Programm: Ronnys Weib zeigte sich in hervorragender Form. Selbst auf dem Rückweg zum Auto - es dämmerte bereits erheblich - blieb sie nicht ohne Jagderfolg.

 

Den Dienstag erklärten wir zum Rotschwanzbussard-Tag und Frank ließ uns an seinem Streifzug über die Insel teilhaben. Eine unserer Routen führte uns dabei über den Golfplatz, wo sich freudige Abnehmer für die von uns in den Dünen eingesammelten Golfbälle fanden.

 

Unseren letzten Jagdtag verbrachten wir mit Herbert und seinem Albidus. Dieser hatte auf Norderney seinen ersten Einsatz in dieser Saison, zeigte sehr schöne Flüge und jagte auch aus freier Folge erfolgreich selbstständig Kaninchen an. Ein fantastischer und leider auch unser letzter Tag mit den Falknern auf Norderney. Donnerstag stand uns schließlich die Rückreise nach Leipzig bevor.

 

Wir verließen die Insel nach sieben abwechslungsreichen und überaus spannenden Jagdtagen. Das Wetter meinte es gut mit uns und Rotschwanzbussard, Habichte und Harris Hawks zeigten sich ebenso wie die Falkner und Ihre Hunde in Bestform. Die zahlreichen Kaninchen, das weiße Damwild und die herrliche Landschaft der Insel werden wir noch lange in Erinnerung behalten. Schon jetzt steht fest: es war nicht unser letzter Aufenthalt den wir auf Norderney verbracht haben!

 

Franziska Zientek, LV Sachsen

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