Herbsttagung des DFO-Landesverbandes Sachsen 2024

 

Herbstversammlung des sächsischen DFO-Landesverbandes 2024

 

Wie jedes Jahr versammelten sich auch in diesem Jahr vom 1.-3. November die Mitglieder des sächsischen Landesverbandes zu ihrer Herbsttagung. Aus guter Tradition trafen sich zum Auftakt die sächsischen Falkner am Freitag in den Revieren um Leipzig. Bei angekündigten stabilen Wetterverhältnissen konnte man guter Hoffnung auf erfolgreiche Beiztage sein. Am ersten Tag ist die Teilnehmerzahl oft noch etwas geringer, aber unsere Adler-Falknerin Antje war schon angereist und nach dem schmerzlichen Verlust ihres Steinadler-Terzels Akai (siehe Sachsenjäger 3/20) nun mit einem neuen Vogel am Start. Das es ein besonderer Tag für sie und ihren Vogel werden sollte, war noch nicht zu erahnen. Und eben das schildert Antje aus eigenem Erleben:

 

„Unser stellvertretender Vorsitzender Hartwig Gabriel lud angesichts der Herbstbeize des DFO Sachsen zur Adlerbeizjagd in sein Revier an der Elbe ein. Da er selbst gesundheitlich angeschlagen war, ließ er seinen eigenen Vogel nach der Mittagspause daheim und führte die Gruppe in die Nähe der Elbe, wo zwischen angesäten Feldern immer wieder einzelne schmale, aber lange Altgrasstreifen standen, die Wild eine hervorragende Deckung boten. Die Treiber reihten sich vorbildlich in einer Linie auf und kämmten den Streifen langsam durch. Der Wind kam seitlich und ich lief mit meinem Adlerterzel vom 2. Flug am Rand auf der windzugewandten Seite, da alles Wild bisher gegen den Wind flüchtete. Als etwa die Hälfte vom Altgras erreicht war, startete ein Hase circa 30 m vor der Treiberkette aus der Deckung auf die freie Fläche - gegen den Wind. Der Adler erspähte ihn sofort und nahm nahezu zeitgleich die Verfolgung auf. Es schien, als wäre Meister Lampe über seinen Fluchtweg unschlüssig - oder sollte es Strategie sein? - erst linker Haken angesetzt, dann doch nach rechts abgebogen - wertvolle Zeit, in der der Jäger aufgeholt hat und ihm seine Beute direkt vor die Fänge lief. Mit festem Griff hat der Vogel den Hasen gebunden, bis ich das Wild abgefangen und versorgt hatte. Der Adler wurde auf seiner ersten Beute mit einem vollen Kropf belohnt. Eine rundum gelungene Beizjagd bei schönstem Wetter, mit erfolgreichem Vogel, einer strahlenden Falknerin, einem zufriedenen Jagdleiter, Pächter und Falknerkollegen sowie begeisterten Treibern.“

 

Am Abend trafen sich dann alle Falkner und später angereisten Gäste im Tagungshotel in Reudnitz in der Dahlener Heide. Der Erfahrungsaustausch bei leckerem Essen und Getränken wird immer spürbar gern angenommen. Zu späterer Stunde folgte dann in lockerer Runde noch die DFO-Mitgliederversammlung mit Resümee auf Vergangenes und Ausblicken auf Zukünftiges. Auch ein kurzer Bericht von Hartwig Gabriel über die vergangene Ordenstagung des DFO in Hamm durfte nicht fehlen. Nach kurzer Grobplanung des Beiztages am Samstag genossen alle die mehr als deutliche nächtliche Ruhe, die im abgeschiedenen Reudnitz einfach zum Programm gehört.

 

Nach dem gemeinsamen Frühstück folgte um 9.30 Uhr der Beizvogelapell im gewohnt zünftigen Gewand. Auch zwei neue Falknerschüler waren angereist, um den Falknern über die Schulter und den Vögeln über die Flügel zu schauen. Auffällig war dieses Jahr eine große Harris-Dominanz, wenngleich auch Steinadler, Habicht und Rotschwanzbussard vertreten waren. Die Aufteilung in die Reviere war obligatorisch und so machten sich die Falkner mit ihren Gästen und Treibern in Gruppen auf den Weg. Der Tag war in weitestgehend allen Revieren von Anblick und guten Flügen geprägt. So hatten wir z.B. im Badrinaer Revier ca. 7 Hasen und ca. 8 Fasane mit abwechslungsreichen Flügen, wenn auch leider keiner erfolgreich war. Beim abendlichen Streckelegen am Feuer wurden dann nur der Hase vom Vortag sowie zwei Graureiher und zwei Krähen geehrt.

 

Bei dem gewohnt leckeren Buffett der Wirtsfamilie Pelzer am Abend gab es dann viel zu erzählen mit kleinen „Luftholpausen“, in denen dem extra einbestellten Jagdhorn-Duo gelauscht werden konnte. Einen kleinen Höhepunkt gab es aber dann doch noch als Antje Tänzer eine Runde „Hochprozentiges“ ausgab und ihr neuer Adler feierlich und traditionell seinen Namen „Sakima“ (Der König) bekam. Nun sind wir alle gespannt, ob der Name bei ihm Programm wird.
Am nächsten Morgen traten alle nach entspanntem Frühstück die Heimreise an. Mit guten Erlebnissen, Dankbarkeit an alle die sich mit der Organisation viel Mühe gemacht haben und der Hoffnung auf ein Wiedersehen zur Neujahrsbeize 2025.

 

Antje Tänzer und Christian Köhler, DFO-LV Sachsen

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