Herbsttagung des DFO-Landesverbandes Sachsen 2017
Diesmal hatte sich unser Organisator Hartwig Gabriel etwas Besonderes ausgedacht. Nachdem wir viele Jahre unsere Tagung im Schloss Machern ausgerichtet hatten, sollte sie nun in der Dahlener Heide in der "Waldschänke" Reudnitz stattfinden. Um es vorweg zu nehmen: Verpflegung und Unterkunft waren Spitze. Das Restaurant liegt mitten im Wald und wir hörten abends das schwermütige Lied des Rotkehlchens und tagsüber ließ der Hohltauber seinen Ruf erschallen. Unschön war nur die lange Anfahrt in die Reviere in den Leipziger Tagebaugebieten, für uns die einzige Möglichkeit, an Kaninchen oder Fasane zu kommen.
Am Freitag fand als Auftakt unsere Mitgliederversammlung statt. Unser neuer Vorsitzender Leonhardt Kindermann hatte alles gut vorbereitet und gab zunächst die neuesten Informationen von der Ordensratssitzung vom 26.08. bekannt.
Als Planung für unser Sommerfest wurde der Spreewald ins Gespräch gebracht. Unsere Neujahrsbeize findet am 06.01. statt. Treffpunkt ist wie immer die "Windmühle" vor den Toren Leipzigs.
Eigentlich war ein Vortrag von unserem Mitglied Dr. Valentin über Greifvogelkrankheiten geplant. Er fiel leider krankheitshalber aus. Als Ersatz kam Dr. Gert Kleinstäuber mit seinem Vortrag über die erfolgreiche Auswilderung des Wanderfalken, besonders in Sachsen und bei den Baumbrütern. Es war kein Ersatz, sondern ein hoch interessanter Vortrag, der viel Beifall fand.
Zum Jagdtag am Samstag waren folgende Falkner angetreten: Als Gast aus Thüringen Nico Linke mit einem Pealsterzel. Er züchtet diese Rasse. Seine Frau hatte einen Shahin im Jugendkleid aus ihrer Zucht dabei. Robby Grabowski hatte wie immer seinen Shahin mit, der aber noch nicht recht in Form war. Sein Harris brachte es aber auf beachtliche fünf Krähen. Wolfgang Gebert hatte einen Wanderterzel dabei, der zur Auswilderung vorgesehen ist. Mit seinem Rotschwanzbussard kam er leider nicht zu Erfolg. Ich hatte meinen Wanderfalken auch mit, der schon im 12. Flug ist, aber nur auf 's Federspiel geflogen wird. Frank Börner flog einen Habicht im 14. Flug, Andreas Müller einen solchen im 16. Ganz besonders gut war das Verhältnis von Maik Schulz zu seinem Habichtsterzel im 8. Flug. Auch unser Gast Ronny Krupp aus Berlin flog einen Habicht, mit dem er wesentlich zur Strecke beitrug. Zudem flogen einen Harris: Unser Vorsitzender Leo, Wolfgang Schüßler, Nils Gemeinhard und Klaus Bischoff. Da ich keine weite Strecke fahren wollte, schloss ich mich dem "Adlermann" Hartwig Gabriel an, der ganz in der Nähe wohnt, dessen Adler, den er mit 4,2 kg fliegt, aber noch nicht richtig in Form war. Es gab hier sogenannte Stilllegungsflächen, mit Senf und Unkräutern bewachsen, die reichliches Wildvorkommen vermuten ließen. Hier hatte Hartwig im Vorjahr schon zwei Füchse gebeizt. Tatsächlich machten wir bald einen starken Hasen hoch, den der Adler auch bald einholte. Die Beute entkam jedoch durch einen raschen Schwenk. Auch Rehwild machten wir hoch und die frischen Fährten und Gebräch im Sandboden verrieten, dass sich nachts auch Sauen hier aufhielten. Nach dem dritten Flug war der Vogel etwas ermüdet und wir machten Pause. Am Nachmittag ging es mit frischen Kräften weiter. Der Adler hatte noch mehrere Flüge auf Hase, kam aber leider nicht zu Erfolg.
Wir wollten uns 17 Uhr wieder an unserer Unterkunft treffen und nach und nach tauchten die mehr oder meist weniger erfolgreichen Falkner auf. Ronny Krupp aus Berlin hatte mit seinem Habicht tatsächlich zwei Hasen erbeutet, Robby mit seinem Harris schon bei der Anfahrt zwei Krähen und hier kamen noch mal drei dazu. Da Maik Schulz mit seinem Habichtsterzel auch eine Krähe beizen konnte, lagen also zwei Hasen und sechs Krähen auf der Strecke. Mit Hase- und Flugwild tot und dem Großen Halali wurde die Strecke verblasen.
Am Abend war etwas Besonderes geplant: Wir hatten die Kegelbahn gemietet und alle versuchten sich daran, keine ruhige Kugel zu schieben. Auch diejenigen, denen das nicht recht gefiel, machten bald begeistert mit. Es winkten schöne Preise: Falknerhandschuh, Messer und ein komplettes Geschüh wurden ausgelobt. Es kam zum Stechen zwischen Preußen und Sachsen, das Maik Schulz gewann. Ronny aus Berlin, der als Falknerkönig auch das Buffett eröffnen durfte, kam auf den zweiten Platz.
Wir waren uns einig: Es war eine gelungene Tagung, die in Erinnerung bleiben wird. Für das nächste Jahr wünschen wir uns ebenso schönes Wetter, begeisterte Falkner und etwas mehr Niederwild.
Klaus Richter, Schriftführer DFO-LV Sachsen