Falknertagung der Sachsen 2011
Leider haben wir in Sachsen wenig Möglichkeiten, unsere Vögel auf Beute zu fliegen. Zum Glück gibt es aber Krähen und die dürfen bei uns bejagt werden.
In den nicht mehr bewirtschafteten Leipziger Tagebaurevieren gab es aber immer noch Niederwild in reichem Maße. Leider haben auch hier einige Pächter uns den Zutritt verwehrt. Und wir hatten diesmal weniger Reviere als sonst zur Verfügung. Wie zu erwarten, fehlten uns ganz besonders diese mit einem Restbesatz an Kaninchen und um es vorweg zu nehmen: Kein Falkner hatte Chancen auf einen der grauen Flitzer.
Es war trotzdem eine erlebnisreiche Tagung, zu der wir uns am Freitag, dem 28.10. in Machern, vor den Leipziger Toren trafen. Wir hatten ausnahmsweise schönes Wetter. In der Regel herrschte um diese Zeit Regen und Sturm. Anders dieses Mal.
Robby und Meik Schulz waren schon zeitig angereist und so hatte Robby mit seinem Wanderfalken schon die erste Krähe gebeizt, als die anderen erst eintrafen. Es gab wie immer prominente Gäste. Als erste wären zu nennen Prof. Tom Richter mit Frau und Harris, mit dem er leider nicht zu Erfolg kam. Aber wie er mir versicherte, ging es ihm nicht um Beute, sondern als gebürtiger „Ossi“- er stammt aus Thüringen- ist er immer gerne bei uns und es geht ihm vor allem um das Dabeisein.
Am Freitagabend gab es eine kurze Versammlung, in der unser Vorsitzender Frank Börner uns die wichtigsten Termine mitteilte. Das waren u. a. unsere „Neujahrsbeize“ am 14.01.12. Wie immer mit Treffpunkt an der „Holländischen Mühle“ und die Haupttagung des DFO am 21.10.2012.
Am Samstagmorgen sahen einige Frühaufsteher vom Hotel aus, wie sich ein Wildhabichtsterzel an einem Schwarm Haustauben versuchte. Sicher ein gutes Omen für die bevorstehende Beizjagd.
Inzwischen waren liebe Gäste eingetroffen. Thilo Roßbach, der Vorsitzende des VDF Thüringen mit seiner Frau, und um es vorweg zu nehmen: mit seinem Habicht im zweiten Flug konnte er bei uns seinen ersten Hasen beizen. Er erzählte mir hinterher, seine Frau habe ihm prophezeit, dass es diesmal klappen würde. Seine Bretonen-Hündin, die erstklassig unter dem Vogel arbeitet, hatte ihm aus hohem Unkrautgestrüpp spurlaut einen Hasen zugedrückt und als dieser die sichere Deckung verließ konnte ihn sein Habicht schlagen.
Er war happy und ein Küsschen für seine Frau war die Belohnung für ihre Prophezeiung.
Übrigens wird er bald wieder einen Wurf Bretonen von seiner Hündin haben und wenn man diese Hunderasse unter dem Habicht jagen sieht, kann man sie Habichtlern nur empfehlen.
Nicht so gut ging es den Adlerjägern. Hartwig Gabriel aus Sachsen und Gerd Peißker aus Thüringen mit ihren Steinadlern hatten weniger Glück. Kaum eine Chance auf Hasen. Vielleicht lag es auch daran, dass Gerd es nicht wagte, seinen Kurzhaar zu schnallen, aus Angst um die Folgen bei Hartwigs Adler, der schon Rehwild geschlagen hatte.
Natürlich hatte auch Maik Schulz mit seinem Habichtsterzel wieder Erfolg auf eine Krähe und Robby konnte unspektakulär mit seinem Wanderfalken die zweite Rabenkrähe dieser Tagung zur Strecke legen.
Unser Vorsitzender, Frank Börner, hatte eigentlich zu allen Tagungen mit seinem Rotschwanzbussard Erfolg. Aber immer nur auf Kaninchen. Diesmal hatte er zwar Chancen auf Hasen, aber da machte sein Vogel leider keinen ernst.
Schöne Flüge hatte auch unser „Dauergast“ Dr. Valentin. Diesmal wieder mit Habicht. Er hatte drei Jahre lang einen Harris geflogen, war aber wieder zum Allrounder Habicht zurück gekehrt. Sein Habicht ist nun schon im 8. Flug und zeigte leider nur erfolglose Flüge auf Hase.
Auch Wolfgang Gebert mit seinem Harris hatte nur erfolglose Flüge auf die Langohren, die zwar nicht reichlich, aber immerhin vorhanden waren.
Unser Gast aus Berlin, Jörg Reckling, flog einen Rotfalken von Berthold Mennicke. Wie er selber sagte, war dieser aber viel zu hoch in der Form und er hatte Mühe, ihn wieder mit dem Federspiel einzuholen.
Klaus Bischoff hatte einen Harristerzel vom ersten Flug, mit dem er noch keine Beute gemacht hatte. Als sein Hund vorstand, wurde ein Fasan hoch, den sein Vogel zwar anjagte, aber nicht schlagen konnte.
Mehr Glück hatte Andreas Müller mit seinem Habicht vom 9. Flug. Er konnte einen Mümmelmann zur Strecke legen und war echt happy.
Wolfgang Schüßler mit seinem Harris hatte bisher fast immer zu den Tagungen Erfolg. Aber diesmal fehlten auch ihm die Kanin. Sein Harris hatte auf einem Campingplatz zwei Chancen auf Fasan, die jedoch nicht so recht genutzt wurden. Sein Vogel war die Kaninchen gewöhnt.
Am Abend hatten wir den Sänger Tingelmann mit Gitarre programmiert. Er hatte wirklich was drauf und hatte sehr schöne Lieder, u. a. von Reinhardt Mai (über den Wolken) im Repertoire. Die Akustik war nicht die beste und das Publikum wahrscheinlich auch nicht.
Das Kalte Buffet konnte sich sehen lassen und ganz sicher war es für alle Teilnehmer eine gelungene Tagung.
Organisiert hatte das alles wie üblich Hartwig Gabriel, dem wir hiermit ganz herzlich danken möchten.
Klaus Richter, LV Sachsen